Für die Ausstellung „Frauenzimmer“ in Siegburg ist dieses Filzobjekt entstanden. Wie immer hat es sich aus mir herausgearbeitet.
Von der Mutter meiner wunderbaren Künstlerfreundin Tine Kindermann bekam ich selbstgestrickte Kinderpullover in naturfarbener Wolle geschenkt. Verschiedene Größen, verschiedene Menschwerdungsstadien. Ich wusste gleich – die will ich verfilzen und zu einem Objekt mit gefilzten Wurzeln zsammenfügen.
Dann die Verbindung – das Hochzeitskleid aus den 30ern, das ich auf der Bühne trug. Vor vielen Jahren. In dem Stück, in dem ich mir selbst und der Frau die ich verkörperte am nächsten war.
Enstanden ist etwas Mystisches, Weibliches, Archaisches. An der UrWurzel, ein Ohr – ich nehme wahr, kommuniziere, höre, lausche. In mich hinein, aus mir heraus. Die Pullover, die wie Kinder an der Mutter lehnen, ziehen, hängen – sie umarmen, drängen – sich schmiegen und Halt suchen. In Verbindung bleiben sie – die inneren Kinder, die geborenen Kinder. In der wievielten Generation?
Ich bin Großmutter geworden, verwurzelt mit denen die gingen, die da sind und denen die noch kommen.