ein SchauFenster
Angela Makowski, Einführungstext Eröffnung und Katalog
„In einem Kabinette hat Claudia Arndt ein materialreiches Bühnenbild für ein individuelles Psychodrama eingerichtet. (…) Das auf Abstand gehaltene Publikum ist eingeladen, durch das geöffnete Fenster das theatral inszenierte Environment zu erleben:
Hinter fragilen Materialien zwischen einigen geöffneten Türen erscheint das Bild eines zusammengekauerten Mädchens, das nach Aussage der Künstlerin einerseits seine körperliche Zurückgenommenheit, andererseits sein verletztes Inneres in Gestalt einer entzündet-roten Puppe offenbart.
Die Arbeit versucht den objektiven Ausdruck eines erlangten inneren Freiheitsraumes zu ermitteln. Nach einem – noch im körperlichen Ausdruck mitschwingenden – schwerwiegenden Erlebnis richtet sich gemäß essentieller, das Leben als sinnhaft annehmender Vorstellungen die innere Verfassung auf Entscheidungsfreuheit – hier gekennzeichnet dadurch,dass den Betrachtenden das Betreten durch geöffnete Fenster und Türen zumindest symblisch erlaubt wird.
Die Künstlerin formuliert so ihr dreidimensionales Verständnis der von dem Psychater Viktor Frankl entwickelten lebensanalytischen Lehre. Von einem begrenzen Leben in festgelegten Rollen, einer letztlich zerstörerischen „Betreten-verboten“ – Haltung hin zu einer neuen, Beweglichkeit und Kontakt ermöglichendenden Wahlfreiheit im Leben spricht diese beredte Innenwelt.“
Gemeinschaftsausstellung „betreten verboten“ BBK Kassel, Schloss Wilhelmsthal, 2014